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Freilichtmuseum zeigte Pferdekraft

Freilichtmuseum zeigte Pferdekraft

 

Am 26. September standen im Freilichtmuseum in Niedersulz die Arbeitspferde im Mittelpunkt. Konkret ging es um die Rolle des Pferdes in der bäuerlichen Arbeitswelt anno dazumals. Denn noch vor 100 Jahren war es ein unentbehrlicher Begleiter des Menschen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, vor allem aber in der Landwirtschaft. Mitglieder des ÖIPK, die diese Tradition in die Moderne überführt haben und mit ihren Pferden wieder arbeiten, durften die Präsentationen mit ihren Pferden und ihrem Fachwissen begleiten.

 

 

 

Das pferdeinteressierte Publikum und auch die Fuhrleute hatten Glück. Als Freiluftveranstaltung war die Durchführung, wenngleich unter strikten Gesundheitsauflagen, möglich.

Das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz in Niederösterreich, unweit von Wien gelegen, lädt ein, in das Alltagsleben von damals einzutauchen. Zu bewundern sind rund 80 wiedererrichtete ortstypische Objekte aus dem Weinviertel auf einer Fläche von 22 ha, die von Bauerngärten mit allerlei Pflanzenraritäten gesäumt werden. Auch ein „lebender Bauernhof“ mit Ziegen, Gänsen, Hühnern, Kaninchen, Eseln und Schweinen wird beherbergt. In einem der historischen Gebäude fand am 26.September eine Sonderausstellung zum Thema Kummet statt, samt fachkundigem Sattler, der den Besuchern die Machart und Traditionen der verschiedenen Ausführungen erklärte.

Die Besucherinnen und Besucher durften vielfältigen Darbietungen mit Norikern beiwohnen. Gezeigt wurde das Holz aufladen mit einem alten und sehr vielseitigen Leiterwagen, welcher sich durch einfache Umsteckarbeiten zu einem Langgutwagen und Truhenwagen umbauen ließ. Mit durchdachter Hebelwirkung und Mechanik, bewegt durch menschliche Kraft und tierische Zugkraft, wurde ein schwerer Baumstamm auf einen Wagen manövriert und abtransportiert (siehe dazu SP 89). Sichtbar waren vor allem die meisterlichen Leistungen der Wagner von damals, welche noch ohne digitale Planungsarbeiten präzise und multifunktionale Wägen gebaut haben. Einfach und doch genial durchdacht und für die alltäglichen Arbeitseinsätze konzipiert.

Auf dem Feld wurde eine Fahr 3 Mähmaschine eingesetzt, recht flott war die Wiesenfläche gemäht. Es ist eine große Freude einem eingespielten Arbeitsteam aus Fuhrmann und seinem Gespann beizuwohnen. Ein Acker wurde mittels einem Vogel und Not Beetpflug gepflügt, die Einstellungsarbeiten demonstriert und auch diskutiert. Ein Highlight war die Bodenbearbeitung im für das Weinviertel typischen Weingarten. Hier wurden mit einem -ausnahmsweise- neuem Arbeitsgerät von Equi Idea die Reben angehäufelt und auch der eine oder andere Besucher durfte unter Anleitung den Weingarten ein Stück pflügen.

Das händische Melken einer Haflingerstute rundete den Pferdetag ab und war durch die gesunde Wirkung auf die menschliche Lunge ein ganz besonders aktuelles Thema.